Respekt und Fairplay im Vereinsmanagement

In vielen Sportarten gibt es einen neutralen Schiedsrichter, der darauf achtet, dass die Spielregeln eingehalten werden. Bei einem Verstoß wird in der Regel umgehend gehandelt. Wie sieht es außerhalb der sportlichen Aktivitäten aus? Was passiert im Management ihres Vereins? Gibt es dort Spielregeln? Gibt es einen Schiedsrichter oder gar einen Mediator? Wie gehen sie mit heiklen Situationen oder unterschiedlichen Meinungen um? Allein diese Fragen, offen und ehrlich in einem Vorstand zu sprechen, kann durchaus für Zündstoff sorgen. Dabei ist es doch ganz einfach: Reden sie miteinander. Eine gute und respektvolle Kommunikation sind die Basis für einen erfolgreichen Verein.

Ich möchte ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg geben.

  1. Vereinbaren sie Spielregeln für den Vorstand. In einer Sitzung des Vorstandes wird dokumentiert, was jedem Einzelnen für die Zusammenarbeit wichtig ist. Oft sind es Punkte wie Pünktlichkeit, ausreden lassen oder Zuverlässigkeit. Tragen sie alles zusammen und hängen sie ihre Spielregeln im Sitzungsraum auf. Sie werden verblüfft sein, wie schnell sich ihre Kollegen daran halten.
  1. Bändigen sie die Emailflut. Es müssen nicht alle Emails immer an der Vorsitzenden gehen. Damit kann schnell eine Überlastung entstehen. Richten sie eine allgemeine Adresse ein (z. B. info@….) und geben Sie den Zugriff allen Beteiligten. Somit kann die Emailkommunikation auf mehrer Schultern verteilt werden.
  1. Klären sie schwierige Inhalte nicht per Email. Oft entsteht ein Emailchat mit vielen Unbeteiligten (Mail in CC). Nehmen sie ihr Telefon in die Hand und klären sie den Sachverhalt. Das geht deutlich schneller und schont die Nerven.
  1. Vertagen sie ausweglose Situationen. Manchmal steckt der Vorstand in einer Sackgasse, weil keine Einigung erzielt werden kann. Es gibt das schöne Sprichwort: Ich muss mal eine Nacht drüber schlafen. Und genau das sollten sie tun. Es kann helfen Klarheit zu gewinnen.
  1. Werten sie keine Ideen ab. Oftmals erscheinen uns neue Ideen und Vorschläge absurd. Aber werten sie diese nicht negativ ab mit z. B. „… so ein Quatsch … dass wird nie funktionieren…“. Lassen sie die neue Idee sich entwickeln. Geben sie dem Kollegen eine Chance, weiter daran zu arbeiten. Und wer weiß, vielleicht kann genau diese Idee ihren Verein wieder nach vorn bringen. Im Übrigen wirken innovative und mutige Vereine viel attraktiver für künftige Partner.

Ich denke, sie werden die Punkte alle schon einmal gelesen, gehört oder aus ihrem beruflichen Alltag kennen. Und warum nutzen wir solche Methoden nicht für unseren Verein? So kann Respekt und Fairplay auch im Vereinsmanagement funktionieren.

Falk Golinsky

Falk Golinsky ist Berater und Trainer. Mit der richtigen Methode können noch so knifflige Problemstellungen lösungsorientiert und systematisch angegangen werden.