Die aktuelle Zeit lässt viele Menschen in Vereinen darüber nachdenken, wie sie die Digitalisierung für die Arbeit im Verein nutzen können. In meinen Workshops und Seminaren habe ich festgestellt, dass hier viele Mythen und Unsicherheiten bestehen.
Ich möchte dir heute einen Impuls für mehr Klarheit geben. Hier sind meine 3 besten Tipps für die Digitalisierung in deinem Verein.
1. Analog und digital – die Mischung macht‘s
Wie viel Digitalisierung brauchst du überhaupt für deinen Verein? Viele finden schon das Wort „Digitalisierung“ abschreckend. Betrachte es doch viel mehr als eine gute Gelegenheit, die Dinge neu zu gestalten und dich zu entfalten. Hier geben dir die 4 Grundsätze eine wertvolle Orientierung.
- Digitale Tools unterstützen unsere Zusammenarbeit.
- Digitale Tools geben uns mehr zeitlichen und räumlichen Spielraum.
- Digitale Tools professionalisieren unseren Verein, unsere Organisation.
- Digitale Tools ersetzen nicht unsere echte Kommunikation.
Die digitalen Tools können den Arbeitsalltag in deinem Verein erleichtern. Gerade in kleineren Vereinen können sich die Vorteile schnell einstellen. Zum einen, weil die Abstimmungs- und Entscheidungswege deutlich kürzer sind, zum anderen, weil zum Beispiel 10 Menschen schneller in ein Tool eingearbeitet werden können als 100.
Mein erster Tipp für dich lautet: Es muss nicht alles digital sein. Die vier Grundsätze können dir als wichtige Entscheidungshilfe für den Einsatz einzelner Tools nützlich sein. Gute Zusammenarbeit zeichnet sich durch eine gelungene Mischung von analogen und digitalen Medien aus.
2. Spiel mal wieder
Mir hat mal jemand aus dem IT-Umfeld gesagt: „Das Problem sitzt vor dem Computer.“ Das klingt hart. Doch so ganz falsch ist die Aussage nicht. Wenn ich nie gelernt habe oder die Chance zum Lernen erhalten habe, wie ich mit einer Software umgehen soll, dann macht sie mir Probleme, die ich sonst nicht hätte.
Hier denke ich oft an meine Kindheit zurück. Ich habe mit Bausteinen gespielt und ausprobiert, was ich damit alles machen kann. Ich habe gelernt, wie ich die Steine stapeln muss, damit ein stabiler Turm entsteht. Ich habe wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Warum geben wir den Menschen keine „Spielzeit“ für die digitalen Tools? Lassen wir sie spielen und Erfahrungen sammeln. Mit diesen Erfahrungen nutzen die Menschen die Tools mit Zuversicht und Motivation. Und wenn dann Mal die Software klemmt, liegt es vielleicht wirklich an der Software selbst.
Mein zweiter Tipp für dich lautet: Gönn deinen Mitstreitern und dir die Zeit, mit den Tools zu spielen. Gebt euch ausreichend Zeit zum spielen und lernen. Mit den neuen Erfahrungen seid ihr anschließend digital viel souveräner.
3. Der Mensch lebt die Methode
Es gibt mittlerweile für jeden Bedarf das passende Tool. Sei es eine Vereins-App, eine digitale Kommunikationsplattform, virtuelle Whiteboards, digitale Aufgabenboards und vieles mehr.
Oft erlebe ich, dass Menschen davon ausgehen, dass mit einem Tool alles sofort besser wird. Des Weiteren verbreitet sich der Mythos, dass ein digitales Tool einfach so moderne Arbeitsmethoden umsetzt. Hier muss ich dir leider den Zahn ziehen. Das Tool kann nur das, wie und wofür du es einsetzt.
Eine digitale Kommunikationsplattform bringt dir einen wirklichen Mehrwert, wenn sich dein Team gemeinsam auf Kommunikationsregeln verständigt hat.
Ein digitales Aufgabenboard ist nicht gleich Kanban. Die Methode Kanban fängt an zu wirken, wenn die Menschen die Praktiken und Prinzipien mit Leben erfüllen. Ein digitales Aufgabenboard macht auch nur das, wie und wofür du es einsetzt.
Mein dritter Tipp für dich lautet: Digitale Tools können dich bei deinen Aufgaben wertvoll unterstützen. Mach dir vorher Gedanken, wo dein tatsächlicher Unterstützungsbedarf ist. Die Zusammenarbeit in deinem Team, kann durch digitale Tools unterstützt werden. Dafür braucht es gemeinsame Regeln. Diese komplett analoge Aufgabe, kann dir kein Tool der Welt abnehmen.
Fazit
Digitalisierung im Verein ist das, was du daraus machst. Nicht mehr, nicht weniger.
Hallo,
wie halten Sie es mit dem Datenschutz, wenn Sie Cloudbasierte Tools verwenden? Stichwort Auftragsdatenverwaltung?
Ich bin gespannt.
Viele Grüße
Thomas Tremmel
Hallo Thomas,
vielen Dank für die Frage. Es ist alles eine Frage der Organisation. Das setzt voraus, dass ich weiß, welche Daten zu schützen sind. Des Weiteren muss ich wissen, wo die Cloudanwendung gehostet wird, wer der Anbieter ist und ob ich mit diesem einen Vertrag zur Auftragsdatenverarbeitung abschließen kann. Gute Anbieter stellen dies von Beginn an zur Verfügung.
Sollte dies nicht der Fall sein und ich möchte die Anwendung trotzdem nutzen, dann sollte mir klar sein, dass ich schützenswerte Daten nicht in der entsprechenden Anwendung verarbeiten sollte/darf. Hier liegt es bei den Anwendern dies zu organisieren und einzuhalten.
Ich hoffe das hilft ein Stück weiter.
Viele Grüße
Falk
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